DA CAPO - Zeitkritischer Film in der ALFONS Dorfner HalleTheaterjugend Lembach mit erfolgreichem Filmdebut
Es war sicherlich ein Experiment mit ungewissem Ausgang, als sich die Theaterjugend Lembach - gemeinsam mit KünstlerInnen aus N.Ö. und Tirol - an ein zeitkritisches Filmprojekt herangewagt hat. Sowohl die Kosten als auch der Arbeitseinsatz bei einem derartigen Projekt sind nicht zu unterschätzen. So haben die SchauspielerInnen den Hauptteil des Films DA Capo im niederösterreichischen Eggenburg gedreht, wobei die Dreharbeiten oft bis 03.00 Uhr früh gedauert haben. Aber natürlich hat es den Jugendlichen auch viel Spaß gemacht, denn sonst hätten sie es nicht gemacht und es war auch sicherlich eine sehr wertvolle Erfahrung für weitere ähnliche Projekte.
Quasi als Vorspann zum Hauptfilm gab es eine halbstündige Videodokumentation, bei der Zeitzeugen über ihre persönlichen Erlebnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit gesprochen haben. Sehr authentisch und lehrreich. Nach einer kurzen Pause wurde dann der zeitkritische Film DA CAPO in 1 1/2 Stunden dem Publikum präsentiert. Die Qualität des Films sowie die durchwegs sehr guten schauspielerischen Leistungen waren für ein Erstlingswerk wirklich beachtlich. Die Hauptbotschaft des Films: "Wehret den Anfängen" ist sicherlich angekommen. Natürlich hat man sich bei diesem Film schon konzentrieren müssen, um den Faden nicht zu verlieren, aber letztlich war es für das Grundverständnis des Films nicht so wichtig, denn man hat zu jedem Zeitpunkt die bedrückende Atmosphäre eines totalitären Überwachungsregimes spüren können.
Aber leider ist das brutale Realität in solchen menschenverachtenden Zeiten. Und irgendwann gilt auch für den möglichen Widerstand das Wort: "zu spät", "zu wenige". Dann müssen Gruppen oder sogar ganze Völker lange unter einer derartigen Schreckensherrschaft leiden. Und das ist wiederum die unausgesprochene Botschaft des Films: "Wehret den Anfängen". Denn wenn die Mehrheit der Bevölkerung - aus welchen Motiven auch immer - zu lange schweigt, haben auch die wenigen noch verbliebenen Menschen mit Zivilcourage keine Chance mehr, etwas zu ändern. RAHMENPROGRAMM Während und nach den Filmvorführungen konnte man Ausstellungsstücke (meist in Text- und Bildform) aus der Zeit des 2. Weltkrieges und danach begutachten. Besonders das "Arme-Leute-Essen" im Anschluss an den Film wurde sehr gut aufgenommen, gab es doch jede Menge Schmankerl aus "Großmutters Küche" zu verkosten.
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Verfasser: Lembach-Online Josef Reinthaler |
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